Italienreise der 8BC
Bericht über die Italienreise der 8BC
urbs aeterna
„Wie schön ist Rom, wenn es Abend ist. Wenn sich der Mond in einer großen Fontäne spiegelt…
Wie groß ist Rom, bei Sonnenuntergang. Wenn das Orange auf den sieben Hügeln noch rot ist.“ – Roma Capoccia; Antonello Venditti
Rom, der Geburtsort der römischen Zivilisation, die antike Denker aufblühen ließ.
Meisterwerke der Kunst und Architektur entstanden an diesem Ort, es scheint, als inspiriere die Stadt, etwas zu schaffen.
Wer Rom nicht schätzen kann, hat den Ort nicht kennengelernt.
Rom, ein Blick auf die Vergangenheit, der uns hilft, die Gegenwart zu verstehen. Rom, das Herz der Geschichte und eine Quelle der Inspiration für die Welt.
(Sofia Liesefeldius Sospitala (Sofia Liesenfeld), 8C)
Wie oft denkst du an das Römische Reich? Vielleicht ist dir der TikTok-Trend, bei dem Frauen ihre Männer fragen, wie oft diese an das römische Reich denken, bekannt. Sogar der „Standard“ berichtete, und wertete aus, dass die befragten Männer wohl durchschnittlich dreimal pro Woche (!) an das Römische Reich denken würden.
Die Italienreise hat uns (8BC) dazu veranlasst, eine Woche ununterbrochen an nichts anderes als die Architektur, die Lebensweise und das Essen im Römischen Reich zu denken.
Während viele andere Völker noch in Lehm- und Holzhütten hausten, bauten die Römer bereits meterhohe Paläste, Tempel, Thermen und Stadien aus Stein. Das wohl berühmteste Bauwerk, das Kolosseum in Rom, welches wir besuchen durften, überdauerte 2000 Jahre Weltgeschichte. Es bot bis zu 80 000 Menschen Platz, für Tierhetzen, Gladiatorenkämpfe und sogar Seeschlachten.
Viel hat sich nicht geändert, denn das Kolosseum ist damals wie heute ein viel besuchter Ort, allein die Zahl der Todesfälle dürfte wohl gesunken sein, auch wenn einem bei dem Gedränge Zweifel kommen, ob man je wieder lebend herausfindet. Von da aus marschieren wir weiter und schauen auf den Circus Maximus herab, von dem nur noch die Rennbahn und die Konturen der Tribüne erkennbar sind. Befreit von den Menschmassen genießen wir die Ruhe und sogar die Sonnenstrahlen, deren Hitze uns sonst ein Feind war, wirken erträglich zwischen den Ruinen und den vereinzelten Bäumen.
Ebenso beeindruckend sind die Thermenanlagen, die zum Teil heute noch erhalten, aber in Kirchen umgewandelt sind. Dafür wurde frisches Wasser über kilometerlange Kanäle und Aquädukte herangeschafft, um tausenden RömerInnen ein fast kostenfreies Badeerlebnis mit Dampfbädern, Kalt- und Warmwasserbecken zu ermöglichen. Die damalige Schönheit lässt sich zumindest noch erahnen, obwohl viele Dekorationen und Verzierungen zerstört oder geraubt worden sind.
Vom Palatin aus, einem der sieben Hügel Roms, auf dem Romulus die Stadt gegründet haben soll, blicken wir herab auf das Forum Romanum, das man wohl als Mittelpunkt, auf religiöser und politischer Ebene, des damaligen römischen Lebens bezeichnen könnte, das nun aber heruntergekommen vor uns liegt.
Der Spaziergang durch Rom lässt einen eine Nostalgie für eine vergangene Welt empfinden, die man nie selbst erlebt hat und nur aus Büchern kennt.
Wenn man nun noch weiß, dass die Römer fast ausschließlich Wein tranken (mit Wasser verdünnt aber dennoch), in geordneten Formationen kämpften, während ihre Gegner einfach wie wild auf den Feind zu rannten, und wenn man ihre architektonischen Meisterwerke mit eigenen Augen gesehen hat, kann man gar nicht anders als fasziniert zu sein. Und muss mindestens dreimal pro Woche an sie denken. Nicht nur die Männer.
(Moritius Stefanus Mortifer et Lilia Cramerica Litterata (Moritz Stefan und Lilly Krameritsch), 8C)
Gedanken während der Flucht aus Pompeji
Verdammt, das darf doch nicht wahr sein! Warum bin ich immer so dumm und gierig? Alle meine Freunde haben ihre Chance ergriffen und sind schon vor Stunden aus dieser todgeweihten Stadt geflohen. Nur ich blieb hier, mit der Hoffnung, Wertvolles zu finden.
Was habe ich mir eigentlich gedacht?
Ich schaue nach oben und sehe die Asche vom Himmel herunterregnen. Als ob der Vesuv selbst husten müsste. Was ist passiert, unser wundervolles Forum! Das Alexander-Mosaik, die Statue des Fauns, der Jupitertempel! Warum sind die Götter so wütend auf uns?
In dem ganzen Chaos die richtige Richtung zu finden ist fast unmöglich. Neben mir sehe ich einen jungen Mann. Er hat aufgegeben und überlässt sein Schicksal den Göttern. Nein, ich werde das nicht machen! Ich werde nicht eines Tages in Asche begraben von Schulklassen mit einem Grinsen zum Gespött gemacht. Ich werde weiter rennen, bis ich in Sicherheit bin und wenn es das Letzte ist, was ich tue!
(Matthäus Kiangus Musculosus (Matthäus Kiang), 8C)
Je länger ich durch die dicht bedrängten Straßen Richtung Herz unserer Stadt gehe, desto unruhiger werde ich. Eine unbeschreibliche Nervosität und Anspannung liegen in der Luft, die unmissverständlich von den BewohnerInnen, die sich leise und hastig in den Gassen über ein auf uns zukommendes Urteil unterhalten, ausgeht.
Über dem Vesuv schwebt nun eine riesige, tiefschwarze Wolke. Menschen strömen in alle Richtungen und versuchen der Asche, die vom Himmel fällt und die Stadt in Dunkelheit hüllt zu entkommen. Die Erde hört nicht auf zu zittern, das Atmen wird mit jedem Zug schwerer, die Asche kratzt in meinen Lungen. Mit einem Schlag wird mir unser Schicksal bewusst. Die Stadt Pompeji, einst so lebendig, wird zur Ruine.
(Coco Cornelia Coctila (Koko Kirnbauer), 8C)
Voluptas in Capris
Am Rande des Golfs von Neapel versteckt sie sich
Durch das Meer getrennt vom Festland ist sie vor dem Vesuv in Sicherheit
Und sieht man sie von weiter weg ist sie wohl kaum außergewöhnlich
Doch kommt man ihr näher so entsteht langsam an ein Gefühl von Leichtigkeit
Endlich hier legt sich um den Kopf ein unsichtbarer Schleier
Welcher vergessen lässt was die Ursachen für böse Emotionen sind
Wodurch man verwandelt sich und wird mit jedem Atemzug freier
Und als Fremder unter Fremden seine Eigentlichkeit wiedergewinnt
Oben am Gipfel angekommen und blickend in die Ferne
Sieht man den Himmel verkehrt denn die Sonne lässt das Meer glitzern wie Sterne
Wie in eine von Voluptas gepflückte Frucht zu beißen aus purem Genuss
Am Rande des Golfes von Neapel versteckt sie sich
Unwirklich aussehend in ihrer Schönheit diese Insel
Betrachtet man sie von der Ferne wie gemalt mit Farbe und Pinsel
Mach dich auf den Weg sie wartet schon auf dich
(Antonius Keclius Atrox (Anton Keclik), 8C)
Solo acqua a Napoli
Schon in der Früh hat sich der Regen in Form von dunklen Wolken angekündigt. Mit dieser Art von Schlechtwetter aber hat niemand gerechnet – Unser Lehrer wird später darüber scherzen, dass so etwas vermutlich nur einmal in zehn Jahren passiert. Von der Galerie Umberto I. aus schlendern wir durch die Straßen Neapels. Zwischen den kleinen Gassen sind Wäscheleinen gespannt. An bunten Girlanden, die sich vor dem mit dunkelgrauen Wolken bedeckten Himmel besonders gut abheben, hängen Fotos von Maradonna, der von den Einheimischen dieser Stadt fast wie ein Gott verehrt wird.
Trotz ihrer heruntergekommenen Fassaden herrscht in der Stadt eine Lebendigkeit, die anderen Städten oft fehlt. Straßenverkäufer versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, und bieten vorbeigehenden Tourist:innen Regenschutz und -schirm an, was sich als sinnvoll erweist, denn bald gießt es wie aus Kübeln und in dem verzweifelten Versuch, den Tropfen zu entkommen, nehmen auch unsere Schritte Tempo auf. Triefend kommen wir am Treffpunkt, einer weiteren Galerie, an.
Über der Glaskuppel donnert und blitzt es, durch Lecks in der Decke regnet es sogar in unseren Unterschlupf. In einem Café sitzen einige Unerschrockene draußen und nippen an ihren Espressi, während sich auf den Tischen kleine Seen bilden. Klassenkameraden beginnen den durch den Regen rutschig gewordenen Boden als Eislaufplatz zu verwenden. Lachend schlittern sie zwischen den in die Jahre gekommenen Marmorbögen. Unser Ziel, das archäologische Museum, liegt direkt gegenüber.
3, 2, 1 zähle ich im Kopf und beginne wie alle anderen zu rennen. Zwanzig Sekunden später kommen wir tropfend und lachend über die Absurdität dieser Situation im Foyer an. Nach zwei Stunden, die wir zwischen den vielen weißen, antiken Statuen verbracht haben, sind die Tropfen gefühlt nur schwerer, der Himmel nur schwärzer geworden. Mit Unlust schauen wir alle aus dem Foyer auf die verregnete Straße, wo inzwischen kleine Bäche fließen. Ein älterer Mann, der meinen skeptischen Blick gesehen haben muss, dreht sich zu mir. Mit einem Grinsen sagt er: „È solo acqua.“ Ich muss schmunzeln. Er hat ja Recht, es ist nur Wasser. Außerdem folgt auf jeden Regen Sonnenschein (ein Sprichwort, das sich wenige Stunden später bewahrheiten wird).
3, 2, 1 zähle ich und renne wieder hinaus in den Regen.
(Lina Ranca Linguosa (Lina Rank) 8C)