Water – Wasser – Vatten

8A Schülerinnen geben gemeinsam mit SchülerInnen des schwedischen Gymasiums Rudbeckianska in Västeras ein Buch über Wasser heraus.

Es war später Nachmittag als Kollege Albin Lesko und ich im Bus von Arlanda Airport nach Västeras saßen. Der Herbst hatte die schwedischen Wälder tiefrot und gelb werden lassen, unsere Aufmerksamkeit bekam aber vor allem das überall im Abendlicht golden schimmmernde Wasser der Seen und Fjorde, die wir auf unserem Weg passierten. Wasser schien sich wie eine pulsiernde Lebensader durch das Land zu ziehen und das Landesinnere mit der weiten baltischen See zu verbinden. Wasser als Lebensader erschien uns dann auch als das perfekte Thema, auf das wir unser gemeinsames Projekt mit dem schwedischen Gymnasium Rudbecianska aufbauen konnten.

Schweden und Österreich, Västeras und Wien, Rudbeckianska Gymnasiet und GRG Stubenbastei, unterschrieben 2011 eine Schulpartnerschaft, um internationales Verstehen, Denken und Zusammenarbeiten unter Schülerinnen und Schülern zu fördern. Ein Resultat dieser Kooperation ist ein gemeinsam von Schülerinnen und Schülern geschriebenes und herausgegebenes Buch zum Thema Wasser, welches im November dieses Schuljahres öffentlich in Wien präsentiert wurde. Österreichische und schwedische Schülerinnen und Schüler forschten und recherchierten zum Thema Wasser unter Berücksichtigung verschiedenster Aspekte wie zum Beispiel die kulturelle, historische, energiepolitische, oder auch esoterische Bedeutung von Wasser. Ein lokaler Zugang zum Thema war mehr als erwünscht, um spannende Einblicke in nordeuropäische und zentraleuropäische Zusammenhänge zu ermöglichen. Wie unterschiedlich verhalten sich schwedische und österreichische Jugendliche, wenn es um Wasserverbrauch geht, wie schätzen sie den ökologischen Zustand der Gewässer ihrer Heimat ein und welchen Wert messen sie Wasser generell bei?
Diesen und anderen Fragen näherten sich die 17- 18 Jährigen als Journalisten und Fotografen. Sie inspizierten und interviewten. Sie experimentieren und erklärten. Sie forschten und fanden für sich Dinge heraus, die sie in englischsprachige Artikel fließen ließen. Was sie vor allem entdeckten war, dass wir einen gemeinsamen Planeten bewohnen, dessen Zukunft wir teilen.

In Skypekonferenzen und über Facebookgruppen lernten sich die Schülerinnen und Schüler beider Schulen etwas näher kennen, in drei Projekttagen wurden Redaktionsteams gegründet und ein Redaktionsalltag simuliert. Im Laufe des Sommers wurde das Buch gelayoutet und gedruckt und im November, als die schwedischen Schülerinnen und Schüler Wien besuchten, wurde das Buch in einem Lokal am Ufer des Donaukanals feierlich aus der Taufe gehoben, ein symbolischer Akt der ja bekanntlich auch viel mit Wasser zu tun hat. Dieses Mal waren es die, im Wasser gespiegelten Lichter der Großstadt, die dem Wasser seinen goldenen Glanz verliehen, über tausend Kilometer südlicher als ein Jahr zuvor, aber um vieles einander näher gekommen.

Sieglind Gabriel, Klassenvorstand der 8A

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