Vom 28.-30. September hatten Ella Korbei, Josephine Reihter (8A) und Lina Oyrer (8C) drei Schülerinnen der Oberstufe die Möglichkeit, an der Modell UNO Wien 2022 teilzunehmen.
Die Modell UNO findet in vielen Orten der Welt regelmäßig statt, manchmal als ein internationales Events mit Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt, manchmal nur mit Student*innen. In unserem Fall waren Schüler*innen aus ganz Wien, aber auch aus Schulen aus der Türkei und Deutschland vor Ort.
Bei einer Modell UNO spielen Schüler*innen drei Tage lang die UNO nach und machen sich mit der Arbeitsweise der Vereinten Nationen vertraut. Jede*r Schüler*in bekommt vorab ein Land oder eine Organisation zugeteilt, die they bei der UNO vertreten soll. Innerhalb von Komitees erarbeiten Kleingruppen bestehend aus 10-14 Schüler*innen Resolutionen zu realen Themen, wobei die Teilnehmer*innen nicht ihren eigenen Standpunkt, sondern den ihres Landes bzw. ihrer Organisation vertreten. Am letzten Tag findet die Generalversammlung statt, bei der über die erarbeiteten Resolutionen abgestimmt wird.
So viel zum Theoretischen – da die Modell UNO von Februar auf September verschoben wurde, hatte keine von uns mehr eine Ahnung, wofür wir uns da angemeldet haben. Allein der strenge Dress-Code bereitete uns zwei Tage vorher Kopfzerbrechen, ganz zu schweigen von den zwei Reden, die wir am ersten Tag vor unserem Komitee halten sollten, in denen wir die Position unseres Landes darstellen sollten.
Trotzdem trafen am Mittwoch die Delegationen von Bangladesch, den Bahamas und Nigeria (wir) pünktlich auf der Schmelz ein. Nach einer Eröffnungssitzung und einem höchst verwirrenden Eröffnungsvideo, wurden wir in unsere Komitees entlassen. Wir wurden dazu angehalten auf Pronomen wie „ich“ oder „du“ zu verzichten und uns stattdessen als „Delegation XY“ oder „Delegierte*r von XY“ anzusprechen. Was anfänglich ein wenig befremdlich war, aber nach einiger Zeit ganz normal wirkte und natürlich seinen eigenen Charme hat. Die weitaus größere Herausforderung war, die Interessen seines Staates realitätsnah zu vertreten. Dafür war einerseits viel Recherche und andererseits die Einnahme einer ungewohnten Rolle jenseits eigener Meinung und Moralvorstellungen erforderlich. Wer hätte gedacht, dass ich einmal für die Legitimierung der Todesstrafe für LGBTQ+ Personen argumentieren würde?
Bei der Einigung auf eine Resolution, der möglichst viele Staaten zustimmen sollten, war Überzeugungskraft und Kompromissbereitschaft gefragt. Am Freitag wurden die Resolutionen der Generalversammlung vorgelegt, die darüber diskutierte und schlussendlich abstimmte.
Die Modell UNO war eine einzigartige Erfahrung und bot die Möglichkeit, um unglaublich coole Leute kennenzulernen, ein bisschen über sich hinauszuwachsen und sich mit weltbewegenden Themen auseinanderzusetzen. Ich würde jedenfalls empfehlen, nächstes Jahr bei der Modell UNO mitzumachen.
Ein Dankeschön erfolgt an den Elternverein, der die Teilnahme an der dreitägigen Veranstaltung finanziell unterstützte.