Dr. Christoph Wenisch zu Gast im WPF Biologie

Mit dem ersten Herbsttag kam auch der erste Expertenvortrag im Wahlpflichtfach Biologie, in diesem Fall ein Vortrag von Dr. Christoph Wenisch über Covid-19, die Impfung und die damit verbundene Abwägung der Risiken. An diesem Nachmittag des 23. September 2021 hat er sich unserer angenommen und uns über die genannten Themen aufgeklärt. Dabei haben wir bekannte Coronamythen geklärt, wurden über die Impfung selbst und die Methoden zur Einschätzung des Risikos von Coronainfizierten aufgeklärt.  

Doch erst einmal etwas zu Dr. Christoph Wenisch. Er ist der Leiter der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin in der Klinik Favoriten und ein anerkannter Professor der Medizin an der Universität Wien. Er ist zertifizierter Internist, ausgebildet in Intensivpflege, Infektions- und Tropenmedizin, und hat als praktizierender Arzt auch schon viel mit Corona-Infizierten zu tun gehabt.

Jetzt zum eigentlichen Inhalt des Vortrages. Beginnen wir mit dem Mythos der Fehlgeburten. Um mit dem Aberglauben aufzuräumen, die Impfung erhöhe das Risiko einer Fehlgeburt, wurde eine Studie mit 65 Teilnehmerinnen durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt bei der MRNA-Impfung zu 18,8% besteht. Auf der anderen Seite besteht eine ebenso hohe Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt bei einer Covid-19 Infektion, 18,8%. Es existiert zwar das Gerücht das Spike Protein habe ausreichend Ähnlichkeit mit den Enzymen, die die Plazenta bilden, um die gebildeten Antikörper glauben zu lassen die Enzyme seien Spike Proteine, jedoch entspricht das schlichtweg nicht der Wahrheit. Das Spike Protein hat zu wenig Ähnlichkeit mit den Enzymen der Plazenta, als dass die Antikörper die Enzyme mit dem Spikeprotein verwechseln könnten. Der einzige Effekt, den die Impfung auf die Gebärmutter haben kann, ist, dass der Rhythmus des weiblichen Zyklus gestört wird. Was aber auch bei anderen Infektionen, wie z.B. der Grippe, auftreten kann, da das Immunsystem mehr arbeiten muss.

Bei Minderjährigen ab dem 12. Lebensjahr geht man davon aus, dass drei Impfungen, mit dem empfohlenen MRNA-Impfstoff, eine Schutzdauer von 6-9 Monaten bieten. Ab dem 18. Lebensjahr nimmt man an, dass drei Impfungen Schutz für 9-12 Monate bieten, dies ist aber noch nicht bestätigt und die Nebenwirkungen sind unbekannt. Eine dritte Impfung ist mit dem MRNA-Impfstoff, für besseren Schutz, wird empfohlen. Es ist mit etwas heftigeren Nebenwirkungen zu rechnen, wenn man sich ein drittes Mal impfen lässt, jedoch sind diese immer noch milder als die Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion. Zwei Impfungen reichen auch aus, um gegen die Delta-Variante, die sich in Indien entwickelt hat und zu 60% ansteckender ist, anzukommen, wie Daten aus Großbritannien belegen. Das bisher genannte ist unter der Voraussetzung, dass man nicht genesen ist. Im Falle, dass man genesen ist, reicht eine Impfdosis, um geschützt zu sein und die dritte Impfung wäre eine zweite. Noch eine Sache, die festzuhalten ist, ist, dass eine Impfung nicht bedeutet, dass man sich nicht mehr anstecken kann, allerdings sorgt sie für einen leichteren Verlauf der Krankheit, wie man daran sieht, dass 90% der Covid-19 Patienten auf der Intensivstation ungeimpft sind.

Zu guter Letzt haben wir noch über Long-Covid-19 und die Covid-19-Infizierten gelernt. Unter Long-Covid-19 oder auch Langzeit-Corona versteht man, wenn eine infizierte Person auch noch nach mehr als sechs Monaten, Folgen der Coronainfektion zu spüren bekommt. Oft wird über Fatigue, Muskelschwäche und Schlafstörungen geklagt. 49% der Genesenen haben nach sechs Monaten mit solchen Langzeitfolgen zu kämpfen. Nach zwölf Monaten sind es unter 1%, wie man in einer Studie mit 1276 Teilnehmern nachgewiesen hat. Die Wahrscheinlichkeit für Long-Covid-19 scheint mit der Schwere der Infektion einherzugehen. Mit einem schweren Verlauf steigt die Wahrscheinlichkeit. Für die Infizierten selbst hat man eine Risikoskala erstellt, genannt 4C-Mortality-Score. Diese Skala dient der Einschätzung von Coronapatienten, um die beste Behandlungsmöglichkeit zu finden. Die Studie für die Risikoskala wurde von ISARIC durchgeführt.

Damit lässt sich aus dem Vortrag von Dr. Welsch zusammenfassen, dass die SARS-CoV-2-Impfung Long-Covid-19 und einen schweren Verlauf verhindert und keinerlei Einfluss auf die Geburten- und Fertilitätsrate hat.  Geendet hat dieser informative Vortrag jedoch damit, dass Dr. Welsch zu seinem Zahnarzttermin musste, denn auch Ärzte haben von Zeit zu Zeit Zahnschmerzen.

Diana Stettner 7a

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